Uhujungen (Bubo bubo) Ästlinge David Cebulla "Wilde Wälder"

Der Uhu bei Brut und Jungenaufzucht

Der Uhu ist die größte Eulenart Europas und eine wichtige Art störungsarmer Landschaften. Besonders durch menschliche Verfolgung waren die Uhupopulationen einst stark rückläufig. Heute haben sich die Bestände soweit erholt, dass er auf der Roten Liste Deutschlands als ungefährdet eingestuft wird.

Brut und Jungenaufzucht

Als Brutplätze bevorzugen sie Felswände, Nischen und Felsbänder, die oft über Generationen hinweg besetzt sind. Die Brutzeit beginnt im März und das Weibchen legt in der Regel zwei bis drei Eier. Bereits vor Brutbeginn bis zur Nestflucht der Jungen wird das Weibchen ausschließlich vom Männchen versorgt. Während der Brutzeit verlässt das Weibchen den Horst so gut wie nie und sitzt fast regungslos auf dem Gelege. Nur zur Kotabgabe fliegt sie kurzzeitig ab. Nach etwa fünf Wochen schlüpfen die Junguhus. In den ersten Tagen bleiben sie noch unter dem wärmenden Federkleid der Mutter. Die Nestlinge werden mit jedem Tag unruhiger. Das Uhuweibchen muss sich anstrengen, um sie unter ihrem Gefieder zu verstecken. Später, wenn sich die Jungen auf kurzen Distanzen vom Horst entfernen, werden sie Ästlinge genannt. Die Junguhus befinden sich in einer gefährlichen Phase, welche längst nicht alle Tiere überleben. Sie sind beliebtes Futter für viele Räuber.

Kurzfilm vom Uhu bei Brut und Jungenaufzucht

In diesem Video zeigt der Ökologe und Naturfilmer David Cebulla seine bisher aufwendigsten und spannendsten Uhu-Aufnahmen. In Abstimmung mit Artexperten und durch lange Vorbereitung konnte er ein Uhu-Weibchen aus sicherer Entfernung beim Brüten und der Aufzucht ihrer Jungen filmen.

Große Jagdterretorien

Strukturreiche und störungsarme Wälder bieten dem Uhu einen wichtigen Rückzugsort zur Brut, zur Jungenaufzucht und zur Jagen. Allerdings sind diese Wälder oft nicht ausreichend groß. Denn der Uhu nutzt Jagdreviere von durchschnittlich 40 m². Seine Hauptnahrungsquelle sind kleine bis mittelgroße Säugetiere und Vögel. Falls sich in seinem Streifgebiet große artenarme Flächen befinden, kann Nahrungsmangel gefährlich werden. Uhuweibchen können dann auch die eigene Brut fressen.